„Ich kann es nicht fassen! Das ist geradezu verwerflich. Das kann ich nicht dulden in meinem intellektuellen Umfeld. Sogar ich habe einen Ruf zu wahren. Ihr Menschen seid schlimmer als eine ungesalzene Breze.“
Das mit der Breze hat er von mir, weil ich unerschütterlich daran festhalte, dass eine Breze, auf deren Oberfläche, die selbstredend goldig-braun zu sein hat, kein Salz zu finden ist, keine ist. Ich ordne deshalb folgerichtig die Aussage von Verkäufern dieses an sich edlen Backwerks, die Kundschaft von heute wolle das so, schlicht in die Kategorie „inakzeptabel“ ein. Schließlich kann, wer will, das Salz ja von der Breze kratzen. Dann äße er dennoch eine Breze, während mir dieser Genuss, für den Fall, das Salz fehle von vornherein, versagt bliebe. Für meinen Haushalt hat dies übrigens zur Folge, dass ich meine Brezen beim Metzger kaufe, der sie als einziger am Ort in akzeptablem Zustand anbietet, und der heißt zu meiner diebischen Freude Beck.
Was ich damit sagen will: Kant hat die Wirkung seines Vergleichs mit der ungesalzenen Breze auf mich sehr klug kalkuliert. Nur: Ich habe nicht verstanden, worauf er hinaus wollte.
Kant gerät manches mal in eine derartige, geradezu funkensprühende Raserei. Ich brauche es mir nur bequem zu machen, indem ich die Beine hochlege und den Fernseher einschalte, um mich dem Genuss einer simpel gestrickten TV-Serie hinzugeben, wobei ich in solchen Situationen sogar vor Wiederholungen nicht zurückschrecke. Ich denke an das „Raumschiff Orion“ ebenso wie an die ersten „Enterprise“-Episoden oder an „Mit Schirm, Charme und Melone“, eine Serie, die sich, wie ich finde, durch ganz besonders amüsante Dialoge auszeichnet.
Doch eben derlei nimmt Kant als seine intellektuellen Kreise störende Impulse wahr und noch mehr, dass mich das überhaupt nicht stört.