Kant zieht sich aus – und Schluss

Einen Menschen, der unter der Dusche steht, braucht man nicht näher zu beschreiben: Nackt, wie ein Mensch nur sein kann, steht er eben unter der Dusche und erlebt sehr wahrscheinlich ein paar Augenblicke körperlichen Wohlbehagens.

Seit Kant war mir der Genuss solchen Wohlbefindens jedoch nur in seltenen Ausnahmefällen vergönnt. Ach was: Nie mehr habe ich es seither genossen! Selbst wenn mich Kant einmal nicht störte, so störte er mich doch, weil ich wusste, dass er mich jederzeit stören konnte und wohl auch würde. In einem derart verstörten Gemüt geht kein Wohlbehagen, und sei es noch so klein, vor Anker. Dementsprechend wuchs meine diesbezügliche Sehnsucht ins schier Unermessliche.

Einmal jedoch war die Situation besonders unerfreulich für mich. Nachdem ich die richtige Temperatur eingestellt hatte und das Wasser auf mich herabperlte, hörte ich die Stimme Kants, die sagte: „Ich komme gleich.“

Schon das verfehlte natürlich nicht seine schockierende Wirkung auf mich. Aber es kam noch dicker, weil er außerdem ankündigte: „Ich ziehe mich nur noch schnell aus.“

Damit endet die Reihe „Kants Kritik meiner reinen Vernunft“, die unter der entsprechenden Kategorie weiter zur Verfügung steht. Ich hoffe, es hat ein wenig Spaß gemacht.

Ab 15. April…

…starte ich mit einer Reihe von, nun ja, Märchen aus einem fernen Land, das einem nichtsdestotrotz bekannt vorkommen kann – wenn man will. Obwohl: Das mit der Ähnlichkeit ist ja so eine Sache…