Kants Kritik meiner reinen Vernunft

Kant und Kinder

Eines Tages, als ich noch keine Kinder hatte, meinte Kant sagen zu müssen: „Ist dir schon aufgefallen, dass man keine Kinder mehr zu Gesicht bekommt?“

„Du übertreibst wieder einmal.“

„Im Gegenteil. Die Statistik liefert den Beweis: Die demographische Abwärtsbewegung ist bei uns angekommen.“

„Du solltest nicht so viel Zeitung lesen.“

„Verstehst du denn nicht? Es geht um Kinder, die es nicht mehr gibt?“

„Du meinst Kinder, die es noch nicht gibt.“

„Auch.“

„Also Kinder, die es einmal geben wird.“

Damit saß er in der Falle, und er schwieg sein beredtestes Schweigen, das mehr als Worte ausdrückte, wie sehr er mich in diesem Augenblick verachtete. Wenn das Gespräch hier nicht sein vorzeitiges Ende gefunden hätte, hätte Kant mit Sicherheit irgendwann eine Überleitung zu der Frage gefunden, warum ich eigentlich keine Kinder habe.

Kant soll meine Kinder gefälligst in Ruhe lassen.

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