Kant ist weniger ein Wesen, als dass er eines hat. Und was für eines! Es ist schlichtweg unbeschreiblich. Bei aller Vorsicht würde ich es dahingehend zusammenfassen, dass es, dieses gehabte und nicht seiende Wesen, darin besteht, unablässig irgendein Gewese um irgendeine Sache, und sei sie noch so belanglos, zu machen.
Der philosophisch Gebildete mag sich meinetwegen daran stören, dass hier ohne weitere Erklärung behauptet wird, Kant hätte ein Wesen, ohne eines zu sein. Meinetwegen mag er die Lektüre dieser vergnüglichen Episoden deshalb hier abbrechen. Aber ich werde keine Sekunde der mir zugemessenen Lebenszeit darauf verwenden, zu dieser Frage eine ausgefeilte und ausgeklügelte Argumentationskette zu entwickeln, nur um dann zu erleben, dass sie von jemandem, der sich im Besitze eines scharfen Verstandes wähnt, wieder auseinandergenommen wird. Wir befinden uns hier mitten im Leben, in meinem um genau zu sein, und da ist für Denkakrobatik aller Art kein Platz. Wer darauf erpicht ist, lasse sich im nächsten Zirkus ergötzen.
Es muss genügen, dass ich feststelle: Kant ist eine bloße, durch und durch unnatürliche Kopfgeburt. Wenn nur die philosophisch Halb- oder auch Garnichtgebildeten unter uns sagen „Ist halt so“, soll’s mir recht sein.