Vorbemerkung: Dieses Gedicht habe ich etwa 1975 geschrieben, und so wie an die Zeichnung von gestern erinnere ich mich aus gegebenem Anlass jetzt daran. Im übrigen bedeutet das nicht, dass ich diesen gegebenen Anlass nicht ernst nehme. Ich bemühe mich jedoch, den Ernst mit Humor und den Humor ernst zu nehmen. Jede Medaille hat zwei Seiten, und ein halbvolles Glas ist halbvoll, weil es zur andren Hälfte leer ist. Das tröstet mich. Mich tröstet sogar die Tatsache, dass der Tod zum Leben gehört. Wie schrecklich wäre die Umkehrung! So verneige ich mich in Ehrfurcht vor der Großartigkeit des Lebens und knie in gläubiger Demut vor dem, der es geschaffen hat. Denn ich habe Freude am Leben, obwohl ich nicht immer Erfreuliches erlebt habe. Im übrigen ist das in etwa die Bedeutung meiner Wortschöpfung „vergnügsam“ (siehe Spalte rechts „Herzlich willkommen“).
„Also es ist doch so“,
sage ich zu mir und sitze wo?
Na wo denn sonst als auf dem Klo…
Also, wie gesagt, so und nicht anders ist es,
jedermann auf dem Klo verdrießt es,
gerät er in die prekäre Lage,
dass Papier er keines hat,
nicht einmal ein einziges Blatt!
Es dreht sich einem der Magen um,
man sitzt daund ist ganz stumm.
Man wartet vergeblich auf etwas Glück,
denn vielleicht erspäht man doch ein Stück
dieses jetzt so wertvollen Stoffes!
Mir erging es noch nie so und ich hoff‘, es
bleibt auch immer so,
immer und auf jedem Klo!
Vielleicht, lieber Leser, bist du grade jetzt
in einer solchen Lage und fragst dich entsetzt:
Womit habe ich das nur verdient?
Habe ich jemand Schlechtes getan? Frau oder Kind?
Und du richtest deine Augen auf dieses Gedicht
und überlegst: Soll ich‘s tun oder tu ich‘s lieber nicht?
Aber schließlich kommst du mit dir überein,
das, was sein muss, muss einfach sein
und du zerknüllst diese Blatt Papier.
Ich mache also demnach hier – Schluss!
Denn ich glaube, jeder weitere Satz
wäre sicherlich bloß für die Katz.
Für die Katz wäre er nicht einmal,
er wäre, tja er wäre für den Kanal,
und es kommt die Frage nicht von ungefähr,
ob‘s nicht dieses ganze Opus wär‘.
Ein Kommentar zu „Die Papierkrise“