Die sportliche Ertüchtigung
hält jung, so heißt es, und in Schwung.
Drum rat ich jedem hier im Saale:
Aufs Radl! Tritt in die Pedale!
Verausgab dich und deine Lunge,
bis dir die hechelschwere Zunge
heraushängt wie ein nasser Lappen
und du die Luft nur noch erschnappen
kannst. Stör dich nicht an Menschenfüßen!
Du kannst ganz flott darüber düsen.
Stell allen Fußgängern nur nach.
Sie sind des Radlers Ungemach.
Und pfeif auf die StVO!
Die macht doch keinen Radler froh.
Durchwusle kühn das Schildgewirr.
Das macht doch jeden Radler irr,
der unentwegt aufs Smartphone stiert
und sich aufs Headset konzentriert.
Und dass die Automobilisten
dich Radler störn auf deinen Pisten,
weiß, wer vom Radfahrn was versteht
und nicht zu Fuß im Weg rumsteht
und sich dann noch lautstark beschwert,
wenn man bei Rot mal drüberfährt
und ihn dabei vielleicht bedrängt.
Die sind doch sowas von beschränkt.
Was hindert dich, den Radler, dran,
bei Rot, wenn keine Autos fahrn,
ganz einfach kräftig durchzustarten,
statt auf das blöde Grün zu warten?
Dein Rad sei möglichst unbekleidet.
Denn jedes Kilo mehr verleidet
dir s’unbeschwerte Lustgestrampel
und macht’s zum öden Frustgehampel.
Was soll auch dieses Licht da vorn?
Wer nimmt schon über Kimm‘ und Korn
die Hindernisse ins Visier?
Das Radln in der Dunkelheit
hält doch den größten Kick bereit,
bis dass die Schädeldecke kracht
und dein Freund Hein verstohlen lacht.