In Weimar war’s, im Monat März,
da machte Goeth’ mit Schill’ ‘n Scherz.
„Kommt, Freund, wir trinken ein paar Drinks
statt mit der rechten Hand mit links.“
Jedoch der Schill’, der wollte nich
und sprach zum Goeth’: „Ich weig’re mich’.
Ich trink’ seit jeher meine Drinks
ausschließlich rechts und nie mit links.“
„Und sowas“, dachte Goethe, „dichtet.
Es wirkt doch sehr unterbelichtet,
wenn Schiller da so vor mir steht
und sagt, dass es nur rechtshänd’ geht.
Was ist das, frag’ ich, für ein Mann,
wenn so er nur, nicht anders kann?
Ein Mann, der einstmals Dinge schrieb,
dass einem schier die Spuck’ wegblieb?
So einer will nur rechtsseits trinken?
Wie tief kann ein Genie doch sinken!
Nun denn, es hat nicht sollen sein.
Trink’ ich die Drinks mit links allein.“
Und Goethe blieb, mit Groll im Sinn,
nichts als den Kürz’ und abzuzieh’n.
So trank er eben Glas um Glas
allein, mit links und nur aus Spaß.
Da traf ihn jäh der Muse Kuss!
Sogleich bestieg er Pegasus,
um seines Dichteramt’s zu walten:
„Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten…“